Juggle your Life:
Jonglieren ist mehr als eine Metapher. Physisches Spielen erlaubt Austoben, Experimentieren und Riskieren. Diese Prozesse führen zur Wiederbeleben unsere Intuition und dadurch eine Möglichkeit „im Gang“ zu kommen, die beim Geburt gegbenen Lernfähigkeiten neu zu entdecken. Lernen von Attribute und Fähigkeiten fordert unsere Präsenz und dadurch unsere Bezug zur realen Wille und dementsprechend zur Karaft, Freude und auch (als Nebenprodukt) stärkere Ergnisse in die Richtung unsere Intensionen und Anstreben.
Das Schlussel ist, etwäige „Endergebnisse“ aus dem Augen zu verlieren und das Fokus so sehr an 100% bei das Momentane zu bringen wie es geht. Diese Präsenz bringt auch Glück und tendiert zur Verbundheut mit anderen Menschen. In Umgans Sprache: „Macht Laune“. Und wozu leben wir sonst?
Durch tiefe Kenntnisse die Techniken in der Baljonglage, und zahlreiche Erfahrungen in „Bebringen“ und in das eigene Lernen, ist Alan Blim eine Optimaler Lehrer für Gruppen alle Art.
Alan Blim leitete seine erste Gruppen in Jonglieren Herbst 1991. Nun sind es auch 22 Jahren seit seiner Grundung das welterste Schule der zur Förderung des Jonglages gewidmet war. Die „Jonglierkatakomben befanden sich in Berlin, würden zur Mekka der Jonglierkunst, und existierte bis 2010. Mit über 5000 Auftritte neben seine Tätigkeit als Jongliermeister, hat Alan breite Erfahrungsgut in Präsentation. Von lokere Demonstration zur tiefgrundige Erklärungen vom Denkprozessen. Alles ist möglich, und selbstverständlich an der Gruppe angepasst.
Als „Auszeit“ auf eine Tagung oder als allgemeines Teambuilding, ist das gemeinsames Jonglieren durchaus entspannend und ereignissvoll. Es gibt null Erwartungen an Erreichtbares. Nur eine Erfahrung mit einer der meist erfahrene und talentierte Lehrer aus der Welt des Werfens.
Nur da sein und mitgehen. Alan kümmert sich um den Rest.
„Das Ziel ist im Weg“
„Spaß muss sein, und Sein macht Spaß!“
In Nairobi wohnte ich in Kivuli, eine von vier Anlagen der Kolonia Community, die von Vater Kizito gegründet wurde. Hier wohnen circa 60 Kinder, die meisten ohne Eltern. Sie gehen zur Schule, aber abends genießen sie Aktivitäten wie Akrobatik, Trommeln, Tanzen, Basketball, Fußball und Jonglieren. Am Wochenende sind noch viel mehr Kinder aus der Umgebung dabei. Auf dem Gelände gibt es auch eine Apotheke für die Nachbarschaft, eine Holz- und ein Batikwerkstatt und eine Schule für Nähen, Sprachen und Computer. Die Stimmung ist gut und die Lebensfreude groß.
Am ersten Abend habe ich am Ende des Akrobatiktrainings angefangen zu jonglieren, begleitet von den Rhythmen der Trommler. Sofort hatte ich ein aufmerksames Publikum und wurde am Ende von 20 Kindern durch die Luft getragen. Angekommen.
Sechs Einrichtungen in der Stadt hatten Interesse an meinem Unterricht, den ich frei gestalten konnte. Die Motivation war überall sehr hoch, alle wollten Tricks lernen und schnelle Erfolgserlebnisse haben. Ich habe gemerkt, dass ich ihnen am besten helfen konnte, wenn ich Tipps zum Stil und Training gab. Es war sowieso nie klar wann ‚Unterricht‘ war. Sobald die Bälle ausgepackt waren, jonglierten alle eifrig.
Die Requisiten sind der Schlüssel zum Erfolg. Alle Zirkusmaterialien, die man dort hinbringt wirken wie Wasser auf vertrocknetem Boden. Unterwegs habe ich oft Kindern und Erwachsenen das Jonglieren gezeigt, obwohl ich zu wenige Bälle hatte und mein Vorrat ständig schrumpfte. In einer Schule, die ich spontan besuchte waren etwa 16 Kinder zwischen 10 und 15 Jahren, die während eines Stromausfalls Akrobatik übten. Als der Lehrer fragte, ob sie Jonglierrequisiten hätten, meinte ein Junge, dass es welche gegeben hätte, aber sie gehörten einem Kind, das nicht mehr in der Schule sei. „Aber ihr jongliert?“ „Ja Sir, mit Steinen“, war die Antwort. Ich spielte ohne Erklärung und obwohl sie vorher wenig jonglieren konnten schafften einige fast, einen Ball hochzuwerfen, einen Salto zu schlagen und weiter zu jonglieren. Die Energie ist fantastisch und die Offenheit und der Respekt gegenüber mir als „Gebenden“ unglaublich.
Die Akrobatik findet barfuß auf Steinboden statt. Salto und Flic Flac können schon viele der Fünfjährigen springen.
Ich erlebe eine Energie, Kraft und auch Spaß, wie ich sie in Europa nicht kenne und frage mich, woher das Mitleid kommt, das ich auch gespürt habe. Wer bin ich, dass ich jemanden bemitleide, der sein Leben spürt und ein Herz hat? Sie wissen nicht, dass es Leute in Europa gibt, die Fremde nicht aufnehmen, die sogar ihre Nachbarn nicht kennen oder die sich ihr ganzes Leben lang hetzen bis zum Tod.
Ich Falle schon sehr auf als ‚musungo‘ (eigentlich der Name für die ersten Landdiebe aus England, aber nun für alle Hellhäutigen). Aber ich weiß, dass ich nichts Besseres bin als sie, sondern auf gleicher Stufe mit ihnen geben und nehmen kann.
Die Jonglage stößt auf weitgehendes Interesse. Der Minister für Kultur war begeistert und dankbar, ebenso wie Ladenbesitzer oder Straßenkinder. Sie waren so begeistert, dass sie alle jonglieren lernen wollten (außer dem Minister). Gelegentlich hörte ich „das kann ich“, aber nie „das kann ich nicht“.
Ein paar Tage konnte ich in der Mighty Jambo Acadamie unterrichten. In einem Ghetto im Norden der Stadt hat eine Gruppe von Akrobaten ein Halle gemietet und unterrichtet 15 Jugendliche freiwillig 8 Stunden am Tag. Für andere Genres wie Jonglage oder Luftakrobatik fehlen die Experten, weswegen meine Hilfe extrem willkommen war. Auch hier mangelt es an Requisiten. Als meine Frau einen Drehring für die Luftaufhängung als Geschenk brachte, standen einem Trainer (einem harten Straßentyp) die Tränen der Dankbarkeit in den Augen. Das Tagesbudget pro Schüler für Unterkunft und Essen ist rund ein Euro. Einen Satz Keulen für 60 Euro ist schwer zu rechtfertigen. Das Budget für die Verpflegung zu erhöhen hat größere Priorität, damit Obst und Gemüse gekauft werden kann. Aber es geschieht langsam etwas. Das Land ist optimistisch und hat Zeit. Bevor ich abgereist bin, haben wir eine lokale Beanbag-Produktion begonnen und wir arbeiten an Import von Requisiten und finanzieller Unterstützung.
Wir wollen auch ein 3-monatiges Jongliertraining für 10 junge Leute aus Kenia in Berlin organisieren. Das Interesse für Jonglage in den Schulen ist auf jeden Fall vorhanden. Jetzt ist es eine Frage der Zeit, der Ressourcen und finanzieller Unterstützung – nicht die Unterstützung aus Mitleid, sondern für Menschen, von denen wir viel lernen können.
Wenn jemand (oder eine Institution/Kinderzirkus) einen Schüler sponsern will (entweder für die Zeit der Ausbildung in Berlin oder in der einjährigen Ausbildung an der Mighty Jambo Academie), dem kann ich versichern, dass der Gewinn sehr viel höher sein wird als der Einsatz. Ich bin mir sicher, dass sich ein intensiver E-Mailaustausch ergeben wird.
Ich fühle mich wesentlich reicher, wenn ich dort bin. Geld ist zwar nötig, um überleben zu können und gute Arbeiten zu verwirklichen, aber ich beobachte, dass Zufriedenheit an Erfolge innerhalb unserer Mittel und nicht an zunehmenden Wohlstand geknüpft ist. Mit dieser Erfahrungen beschreibe ich Kenia als ein reiches Land.
Just keep juggling.
Erschienen bei : www.zirkuspaedagogik.de